Pater Jean Berthier

Der Gründer des MSF

Gründer der Missionare von der Heiligen Familie

Johannes Berthier wurde am 24. Februar 1840 in dem kleinen französischen Dorf Chatonnay geboren. Schon früh im Leben zeigte er eine tiefe Neigung zum religiösen Leben. Als er das entsprechende Alter erreicht hatte, wurde er auf eine Schule geschickt, die ihm später den Eintritt ins Diözesanseminar ermöglichte. Nach seiner gymnasialen Ausbildung, ging Johannes am 23. Oktober 1858 ins Seminar nach Grenoble. Bereits im elterlichen Haus hatte er von der Erscheinung unserer Lieben Frau auf dem Berg La Salette gehört.

Am 19. September 1846 war die Gottesmutter zwei Hirtenkindern auf dem Berg von La Salette in den französischen Zentralalpen erschienen und hatte ihnen eine Botschaft von Bekehrung und Versöhnung mitgeteilt.
Die Erscheinung wurde 1851 von der Kirche bestätigt. Im folgenden Jahr wurde die Kongregation der Missionare von La Salette gegründet, um die Botschaft unserer Lieben Frau zu verbreiten.

Das Interesse an unserer Lieben Frau von La Salette war bei P. Berthier geweckt; es ist seitdem nie geringer geworden. Als er noch Diakon war, ging er am 14. Juli 1862 den Berg La Salette hinauf, um in die kleine Ordensgemeinschaft der Missionare von La Salette einzutreten.
Seine Gesundheit war schwach. Daher machte ihm das raue Wetter auf dem hohen Berg schwer zu schaffen.
Er war gezwungen, sein Noviziat zu unterbrechen, um sich gesundheitlich zu erholen. Sein starker Wille und sein Vertrauen in Gott haben ihm geholfen, sein Ziel zu erreichen.
Am 20. September 1862 empfing Johannes Berthier die Priesterweihe. Wegen seines jungen Alters hatte er zuvor eine besondere Erlaubnis vom Heiligen Stuhl erhalten, da er erst 22 Jahre alt war. Jahrzehnte hindurch wirkte P. Berthier in den Sommermonaten auf dem Berg La Salette. Er feierte für die Pilger die heilige Messe, hörte viele Stunden Beichte, er predigte und verkündete den Pilgern immer neu die Botschaft unserer Lieben Frau von La Salette. Wegen der geringen finanziellen Mittel gab es am Heiligtum wenig Personal. Deswegen musste P Berthier in der Sorge um die Pilger alle möglichen Dienste übernehmen.
So verrichtete er neben seinen priesterlichen Aufgaben auch einfache Handarbeiten.
Wegen hohen Schnees konnten die Pilger im Winter nicht zum Heiligtum von La Salette kommen. Deshalb gab P. Berthier während der Wintermonate Exerzitien und Volksmissionen in vielen Pfarreien Frankreichs.
Zwei wichtige Gedanken beschäftigten unaufhörlich das Denken und Handeln von P. Berthier.
Er wollte die Botschaft von La Salette den Menschen verkünden, um sie zu Gott zu führen. Gleichzeitig beunruhigte ihn der Mangel an Priestern für die Missionen. Das Bibelwort: "Die Ernte ist gross, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden" (Mt 9,37,38) hatte sich tief in seine Gedanken eingeprägt und bestimmte sein Leben. Er spürte ein starkes Verlangen, die Zahl der Priester für die Missionen zu mehren.
Bei seinen pastoralen Tätigkeiten am Heiligtum von La Salette, bei Exerzitien und Volksmissionen begegnete er immer wieder jungen Männern, die gern Priester werden wollten, aber nach den allgemeinen Vorstellungen der damaligen Zeit für ein Studium zu alt waren. Daher wollte er ein Seminar für Spätberufene gründen. Die Vorgesetzten seiner Kongregation lehnten das jedoch ab. Papst Leo XIII hingegen drängte ihn, das "zeitgemäße Werk' für Spätberufene zu verwirklichen.
Daher ging P. Berthier schließlich im Alter von 55 Jahren nach Grave in Holland, einer kleinen Stadt unweit von Nimwegen. Hier gründete er am 28. September 1895 ein Institut für Spätberufene, aus der dann mit Erlaubnis des Heiligen Stuhls in Rom die Kongregation der Missionare von der Heiligen Familie entstand. Die Anfänge in Grave waren schwer und mit vielen Enttäuschungen verbunden. Mit tiefem Gottvertrauen und großer Zielstrebigkeit arbeitete P. Berthier an der Ausbildung von Missionaren. Bevor er am 16. Oktober1908 in Grave starb, konnte er noch die ersten Priesterweihen erleben. Sein Institut war 1908 noch sehr jung. Er hatte aber Missionare ausgebildet, auf deren Schultern er die große Verantwortung für die Weiterführung seines Werkes legen konnte. Sicher hat P. Berthier die junge Ordensgemeinschaft und ihr Mühen um die Berufe durch seine Fürsprache bei Gott stets liebevoll begleitet.

(Entnommen aus: Die Kongregation der Missionare von der Heiligen Familie, 100 Jahre nach dem Tod des Gründers; Editions du Signe, 2007)

 

Die Zielsetzung des MSF

Die Kongregation hat das Ziel, als Ordensgemeinschaft an der missionarischen Sendung der Kirche teilzunehmen. Ihre besondere Aufgabe ist die Förderung der apostolischen Berufe für den Dienst der Evangelisierung. Die Familienseelsorge ist ihr besonderes Anliegen.

Missionare v. d. Hl. Familie "Maria Ellend", Pater Paul Gnat MSF; Alle Fotos: MSF Archiv
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